Einladung: Hl. Messe am Gründungstag
Start vor 175 Jahren
Das Jubiläumsjahr der Diözese Graz-Seckau bedeutet für die Franziskanerinnen in Graz-Eggenberg und überall in der Welt ebenfalls ein Jubiläum, wenn auch ein wesentlich bescheideneres. Genau am 29.9.1843 wurden die ersten sechs Schwestern der Kongregation in der Kapelle der Barmherzigen Schwestern beim Paulustor eingekleidet und Fürstbischof Roman Sebastian Zängerle, der die Feier leitete, stellte durch das päpstliche Dekret die Gemeinschaft als „Schulschwestern vom Dritten Orden des heiligen Franziskus zu Grätz“ der Öffentlichkeit vor. Im Gründungsbrief von 1841 steht: Die Lehrerinnen an einer Privatschule für Mädchen sind „von einem Geiste beseelt und von einem Verlangen durchdrungen, aus Liebe zu Gott ganz der Jugendbildung zu leben.“ Als Mitglieder des Dritten Ordens praktizierten sie bereits die franziskanische Lebensart, welche die Gründerin und Schulleiterin, Antonia Maria Lampel, selbständig so adaptiert hatte, sodass geistliches klösterliches Leben ganz den Erfordernissen der Erziehung und Bildung von Kindern und Jugendlichen angepasst war. Fürstbischof Zängerle hatte sowohl die staatliche als auch die kirchliche Zustimmung zur Gründung erreicht und förderte das Ordensinstitut besonders. Zur Berufung einer franziskanischen Schulschwester gehörte von Anfang an, jede Arbeit im Streben nach ständiger Gottverbundenheit zu verrichten und bereit zu sein zum Dienst an der Kirche und den Menschen in franziskanischer Einfachheit.
Feier des Jubiläums mit Diözesanbischof Dr. Wilhelm Krautwaschl
So war es eine große Freude, nach 175 Jahren wieder mit dem Diözesanbischof zu feiern, in Dankbarkeit und Respekt zurückzuschauen, engagiert in der Gegenwart zu stehen und sich mit Vertrauen und Hoffnung auf Zukunft zu orientieren. In seiner Predigt beschrieb Bischof Wilhelm Krautwaschl kurz den jetzigen Stand und Veränderungen in der Geschichte der Kongregation.
Drei Wegmarken sollten die Zukunft prägen: der franziskanische Geist, die Offenheit und Bereitschaft für Neues und die Ausrichtung auf Gott allein. Viele Tätigkeiten und Werke, welche wichtige Elemente der Berufung ausmachten, wurden von anderen übernommen. Was bleibt, ist authentisches Leben der persönlichen Gottesbeziehung in allem, was einem auch begegnet.
So könnten die Franziskanerinnen schon jetzt ihre Werke nicht führen, wenn sie nicht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätten, die den Geist der Gründung im Hier und Heute verwirklichen und weitertragen. Mit ihnen wurde schon am Vorabend zum Gründungstag die Vesper gefeiert.
Das Jubiläum sollte die Schwestern in aller Einfachheit zur Vertiefung ihrer Sendung führen, „sich klein und demütig in der Hand Gottes zu wissen, damit ER durch uns wirke“, wie es die Gründerin nannte. Dazu erteilte Bischof Krautwaschl stellvertretend für jede einzelne Schwester der Kongregation der Generaloberin Sr. Petra in herzlicher Weise seinen Segen.
Die Schülerinnen und Schüler der Neuen Mittelschule in Eggenberg gestalteten aus ihrer Beschäftigung mit Geschichte und Gegenwart der Gemeinschaft eine Festschrift mit dem Titel: „Das ist für uns auch ein gutes Gefühl“. Diese wurde bei der Gelegenheit dem Herrn Bischof und den Anwesenden überreicht. Hatte Fürstbischof Zängerle noch das römische Dekret zur Installation des Ordens verlesen, so dokumentierte Bischof Krautwaschl am Ende die Feier mit seinem Smartphone.
Autorin: Sr. Anna Rautar