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Alle Zeit in deiner Hand
Als eine Frucht des Jubiläumsjahres „800 Jahre Diözese Graz-Seckau“ wurde zu Beginn der Fastenzeit in der Grazer Stadtpfarrkirche das Projekt ALLEZEIT.Liturgie-Mosaik präsentiert, das Gebete, Gesänge und Riten aus dem reichen Schatz der Geschichte mit neuen Kompositionen, Texten und Freestyle-Jugendriten verbindet.
„ALLEZEIT.Liturgie-Mosaik ist ein Projekt, das kreative Kräfte im Land wecken und auch aufzeigen wollte“, so die Initiatorin Gertraud Schaller-Pressler. Rund 60 Personen waren in diesem vielfältigen Mitmachprojekt eingebunden, das nunmehr als Werkmappe, Notenband, CD und Freestyle-Jugendritenheft vorliegt.
Zu den steirischen KirchenmusikerInnen, die neue Werke – jeweils in bewusst einfacher, aber auch in kunstvoll entfalteter Form schrieben, zählen: Josef M. Doeller, Krisztina Gábor, Herbert Handl, Alois Lugitsch, Paul M. Musyl, Manfred Novak, Franz Karl Praßl, Sr. Vera Ronai und Stefan Teubl.
Das Gebet „Ohne Vorbehalt und ohne Sorgen“, das Edith Stein zugeschrieben wird, bildet das Herzstück von ALLEZEIT.Liturgie-Mosaik. Es wurde von P. Willibald Hopfgartner mit Strophen ergänzt und von Stefan Heckel als „ALLEZEIT.Segen“ vertont. Barbara Rauchenberger fügte dem Gebet poetische Verszeilen für den Morgen, Mittag, Abend und die Nacht hinzu. Neben Gebeten von Martin Gutl und Psalmnachdichtungen von P. Severin Schneider finden sich im ALLEZEIT.Liturgie-Mosaik auch neue Gebete von P. Othmar Stary und Christiane Ulz.
Als große Hinführung zu einem Beten, das „durch Heiligkeit und Schönheit beseelt“ ist, schrieb Bischof Egon Kapellari neue Impulse. Darauf folgen Gedanken von Harald Baloch zu Peter Handkes Gedicht „An den Morgen“.
Baukastensystem für neue Liturgie
Das ALLEZEIT.Liturgie-Mosaik ist wie ein Baukastensystem angelegt, das verschiedenste Elemente enthält. Es enthält konkrete Anleitungen und Modelle für Riten und Symbolhandlungen und für die Gestaltung von Tagzeitenliturgie und Wort-Gottes-Feier, bietet aber auch viel Freiraum für die eigene Kreativität.
Erstmals wurde auch eine Tanzperformance in Auftrag gegeben, die von Elina Viluma, Jörg Weinöhl und Stefan Heckel konzipiert und verwirklicht und von Elias Rauchenberger in einem künstlerischen Film festgehalten wurde.
Eine Besonderheit ist auch das Freestyle-Jugendritenheft, das Ivan Rajič mit jungen Menschen für junge Menschen entwickelte, und das neben einem Baukastenritual, das ähnlich jenen in Pizzalokalen funktioniert, auch neue Ideen wie ein Spiegelritual beinhaltet.
Ein Geschenk für die Zukunft
Die Präsentation, die einige Blitzlichter aus der Fülle von ALLEZEIT brachte, wurde musikalisch mit dem „Benedictus“ von Manfred Novak eröffnet und endete mit dem gemeinsamen Gesang des Stückes „ALLEZEIT.Segen“ von Stefan Heckel, der „Hymne“ des Diözesanjubiläums. Viel Dank und Anerkennung für dieses intensive und innovative Projekt erntete Projektleiterin Gertraud Schaller-Pressler, die mit ihrem Team rund um Sr. Sonja Dolesch, Michael Schadler, Alois Kowald, Christian Leibnitz, Bruno Almer, Renate Nika und Ivan Rajič viele zum Mittun begeistern konnte.
„Das Diözesanjubiläum geht damit weiter und in die Zukunft“, freute sich Thomas Bäckenberger, Generalsekretär des Weges 2018.
Die Werkmappen werden allen steirischen Pfarren und Orden als Geschenk überreicht werden, so Bischof Wilhelm Krautwaschl: „Der in diesem ALLEZEIT.Liturgie-Mosaik enthaltene Reichtum möge sich aus dem Jubiläum kommend auch in Zukunft in den Gemeinden unserer Diözese entfalten und den Glauben stärken sowie vielen Menschen und weiteren Generationen künden: ‚Du bist nicht allein‘“, so Krautwaschl. Und er fügte den Titel ALLEZEIT erklärend mit einem Bibelwort hinzu: „Beten wir, singen wir und feiern wir Christus in unserer Mitte zu jeder Zeit, denn Christus selbst sagt uns: ‚Ihr sollt allezeit beten und darin nicht nachlassen‘ (Lk 18,1)“.
Die Werkmappe und das Freestyle-Jugendritenheft werden allen steirischen Pfarren und Orden kostenlos zur Verfügung gestellt.Der Notenband mit den Partituren der neuen Kirchenmusikkompositionen ist incl. CD zum Preis von 25 € erhältlich bei: Diözese Graz – Seckau, Referat für Kirchenmusik, Augustinum, Lange Gasse 2, 8010 Graz oder über kirchenmusik@graz-seckau.at
Am Foto von links nach rechts:
Willibald Hopfgartner OFM: Er schrieb zum Gebet „Ohne Vorbehalt und ohne Sorgen“, das Edith Stein zugeschrieben wird und von Stefan Heckel vertont wurde, drei Strophen; das unter dem Titel ALLEZEIT.Segen jetzt auch auf CD und in der Werkmappe wie im Partiturband veröffentlichte Werk wurde zur „Hymne“ des Diözesanjubiläums. Zudem schrieb er eine „Apostel-Litanei“ und verfasste für die Werkmappe in der Rubrik „Bilder“ einen neuen Text zum Thema „Sehen, um zu glauben… Schlichte Gedanken zu Bildern in der Kirche.“
Sr. Sonja Dolesch, Vorsitzende der Frauenorden in der Steiermark, arbeitete von Beginn an, d.h. über eineinhalb Jahre gemeinsam mit Projektleiterin Gertraud Schaller-Pressler intensiv an diesem innovativen Projekt, das aus der Quelle der Tagzeitenliturgie schöpfte und trug viel zu dessen Entstehung bei. Und sie verfasste auch fachlich wichtige Beiträge für die Werkmappe zu den Themen „Feier der Tagzeitenliturgie“, „Bausteine der Tagzeitenliturgie“, „Heute Psalmen beten“ sowie Modelle für die Gestaltung einer Laudes, Sext, Vesper und Vigil.
Sr. Vera Ronai, ausgebildete Kirchenmusikerin, komponierte einen Weihrauchritus „Wie Weihrauch steige mein Gebet zu Dir auf“ – in einfacher wie auch in chorisch anspruchsvoller Ausführung.
Gertraud Schaller-Pressler, Projektleiterin und Referentin für Kultur und Bildung / Kirchen Kultur Graz, freute sich über weitere Gebetstexte für das ALLEZEIT.Liturgie-Mosaik von Ordensleuten: P. Othmar Stary OSB, Abt Otto Strohmaier und Br. Paul Zahner OFM.