„einfach füreinander – in gar nicht so einfachen Zeiten“
Das bedeutet für mich…
Einige unserer Schwestern haben ihre Erfahrungen in der Zeit des Corona-Lockdowns mit uns geteilt.
Die ersten Tage waren voll von Betroffenheit über Isolation, Unsicherheit, bedrohliche Nachrichten und angstmachende Beobachtungen (Blick aus dem Fenster: laufend Rettungswagen vor dem LKH-West). Aber bald konnte ich mich wieder fangen in dem Gedanken: Das letzte Wort hat ER! Es begann für mich eine Art „50 – tägige Exerzitien“.
Es ist Fastenzeit – Karwoche – Ostern… Wie nie zuvor hatte ich plötzlich viel Zeit! Zeit zum Gebet, Zeit zum Lesen und Nachdenken, Zeit zum Musikhören und Musikmachen; Zeit, den Garten zu bewundern und zu bearbeiten, Zeit an andere zu denken und für sie zu beten, denen all die Privilegien versagt blieben, die wir im Kloster hatten: tägliche Liturgie! Ich wusste plötzlich, nichts ist selbstverständlich!
Alles ist Gnade – Schatten und Licht – Fürchte dich nicht!
Sr. Astrid Berghofer (Mutterhaus)
Mir ist in diesen Wochen sehr intensiv bewusst geworden, wie sehr wir in der Gemeinschaft aufeinander angewiesen sind, wie sehr wir voneinander abhängen und wieviel Verantwortung der einzelne für die Gemeinschaft hat. Ein einfaches Beispiel: wenn ich es an den nötigen hygienischen Maßnahmen und Beschränkungen fehlen lasse, kann ich andere damit gefährden.
Da in der Quarantäne so viele Äußerlichkeiten (in denen wir uns gerne verlieren) wegfallen, sind wir auf uns selbst, auf die Mitschwester und vor allem auf Gott, (der unser bester Ankerplatz ist!) verwiesen. Da zeigt es sich, wer und was unser Leben trägt.
Sr. Carina Klammer (Provinzhaus)
Ja, diese außergewöhnliche Zeit war und ist keine einfache Zeit, aber sie birgt die Chance, unsere Berufung tiefer zu entdecken. Es war anfangs nicht leicht; Angst, Unsicherheit, Ungewissheit haben sich breitgemacht und plötzlich waren alle Termine und Veranstaltungen gestrichen. Das führte zu einer Entschleunigung und zu einer größeren Aufmerksamkeit nach innen und nach außen.
Das „einfach DA-Sein für und mit Gott“ ermöglichte Horizonterweiterung und neue Kreativität aus dem immer neuen Anruf im Hier und Heute. Auf einmal kamen Menschen in den Blick, die ich aus den Augen verloren hatte und neue Möglichkeiten, für sie da zu sein.
Kurz gesagt: Eine hoffentlich nachhaltige Wirkung für mich war, wieder mehr vom Tun ist Sein zu kommen, im Hier und Jetzt zu leben und den Akzent anders zu setzen: aus der Kontemplation heraus für die Menschen da zu sein.
Sr. Magda Schmidt (Seggauberg)